Räder & Achsen

Während des Rahmenbaus wurden zwischenzeitlich die Lokräder und Achsen gefertigt. Als Material der Räder wählte ich Grauguß und drehte aus dem Vollen. Während des Baus kamen mir oft Gedanken über den späteren, eventuellen Verschleiß der Laufflächen. Um den Verschleiß gering zu halten und Revisionen zu ermöglichen, werden im Original (auch oft im Modell) „Stahlreifen“ auf den Radkörper aufgepresst. Da die Laufflächen bereits gedreht wurden, entschied ich mich dazu die Stahlreifen wegzulassen. Falls sich einmal ein erheblicher Verschleiß einstellen sollte, kann dies immer noch nachträglich erfolgen.

Lokräder gedreht, gefräst und gebohrt

Lokräder gedreht, gefräst und gebohrt

Die Treib- und Kuppelzapfen der Räder bestehen aus randschichtgehärtetem C45-Stahl und wurden in den Radkörper eingeklebt und zusätzlich mit einer Madenschraube gesichert. Als Verzierung wurde auf jedes Rad eine optische „Radnabe“ und ein „Gegengewicht“ aufgeklebt.

Räder fertig bearbeitet

Die Achsen drehte ich aus normalem Baustahl, da ich für die Lagerung der Achse Wälzlager vorgesehen habe. Zwar entferne ich mich damit vom Original jedoch sind die Lager so gut wie nicht sichtbar und ermöglichen einen spielfreien und wartungsfreien Lauf ohne zusätzliche Schmierung. Nach Herstellung der Achslagergehäuse, in welche die Wälzlager eingebaut werden, erfolgte der Zusammenbau der zwei „Achse-Lager-Gehäuse-Einheiten“.

zusammengebaute Einheit

Als Federung der Achsen dienen handelsübliche Schwingungsdämpfer, welche in die Achslagergehäuse eingeschraubt werden. Zur Gewährleistung der späteren, seitlichen Einfederung der Achsen wurden an den Verbindungsplatten der Achslagergehäuse seitlich jeweils ein Radius gefeilt. Nach Fertigung und Anbringung der Achslagergehäuseführungen am Rahmen, konnten die Achseinheiten probeweise eingebaut werden.

FD_Achseinheit_2

probeweiser Einbau

Als nächstes wurden die Räder auf die Achsen aufgesetzt und positioniert. Ich entschied mich dazu die Räder mittels Industriekleber aufzukleben. Zur zusätzlichen Sicherung der Räder gegen Verdrehung wurde noch jeweils eine Madenschraube mit eingebracht. Da die Räder einer Dampflokomotive um 90° versetzt sind (um ein späteres Anfahren zu ermöglichen) musste ich mir etwas überlegen, wie ich an beiden Achseinheiten eine exakte Verdrehung der Räder von 90° erreichen kann, um den klemmfreien Lauf des Laufwerks zu gewährleisten. Ich baute mir dazu eine Vorrichtung für die Drehmaschine und spannte die Achseinheit zwischen „die Spitzen“. Nun konnte ich durch Einstellen der gefertigten Anschläge für die Zapfen eine 90° Verdrehung der Räder erreichen und sicher sein, dass beide Räderpaare um den exakt selben Winkel verdreht sind.

FD_Ausrichten_Raeder

Auswinkeln der Räder

Nach der Aushärtung des Klebers wurden die Räderpaare jeweils aus der Drehmaschine entnommen und in den Lokrahmen probeweise eingebaut. Zwischenzeitlich wurden die Kuppelstangen gefertigt und ausgebuchst, wodurch nun überprüft werden konnte ob die Auswinklung erfolgreich war und sich die gekuppelten Achsen ohne zu klemmen drehen lassen.

FD_Ueberprüfung_Fahrwerk

Überprüfung erfolgreich

Nach dem erfolgreichen Auswinkeln der Räderpaare begann ich mit der Fertigung der Treibstangen und habe die Kuppelstangen mit einem Ölbecher und später mit dem Lagereinstellkeil (Imitation) versehen und sie glänzend gebürstet.

FD_Kuppelstange

Kuppelstange fertig bearbeitet

 

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